Hallo Camper's !
Wie bereits angekündigt ging's diesen Herbst nochmal an die Elbe und Moldau von Dresden nach Prag.
Überrascht waren wir über die netten Reisetipps bis hin zu ganz konkreten Wandervorschlägen von euch. Dafür nochmals herzlichen Dank.
Unser Starttag war der 1. Oktober am Mittag und wir brauchten für die 489 km von Bremen nach Dresden ca. 6 Stunden Lenkzeit. Unser Problem war das lange Wochenende. Die Autobahnen via Hannover, Magdeburg waren doch sehr voll und wurden stark frequentiert. In Dresden angekommen wollten wir beim Reisemobilzentrum Schaffer in der Kötzschenbrodastrasse uns einquartieren. Gegen 19 Uhr war dies allerdings hoffnungslos. Bei Schaffers war der Stellplatz bereits voll belegt. Wir entschlossen uns kurzerhand auf der B 172 weiter zu fahren bis Pirna zum dortigen Waldcamping in Copitz an einem Badesee.
Bereits im dunkeln konnten wir mit Hilfe der dortigen Camper unser Reisemobil noch sicher platzieren. Der Campingplatz in Pirna ist absolut sauber, noch sehr neu angelegt und machte auf uns einen prima Eindruck. Wir blieben allerdings nur eine Nacht weil wir lieber wegen dem Besuch der Semperoper direkt in Dresden einen Platz beziehen wollten.
Am nächsten Morgen gings dann also retour nach Dresden auf den dortigen CP Mockritz. Hier bekamen wir einen guten Stellplatz und fühlten uns unter sehr vielen norddeutschen Campern fast wie im Weser-Emsland. Das Wetter war dementsprechend: Es regnete typisch Norddeutsch 2 Tage lang sprichwörtlich Bindfäden. Unserer guten Stimmung konnte dies nichts anhaben. Waren wir doch eh begeisterte Dresdenfans...!
Am 3. Oktober konnten wir diese Begeisterung dann mit dem Besuch in der Semperoper krönen. Wir sahen und lauschten einem Ballettabend nach William Shakespeare, in der Inzenierung von John Neumayer :
"Ein Sommernachtstraum" !
Vom imposanten Mittelbalkon aus war dies akustisch und optisch wirklich ein sehr farbenfrohes, heiteres Tanzspektakel. Uns hatte es wirklich gut gefallen. Ebenso wie der Mitternächtliche Snaeck hinterher in der Schinkelwache gegenüber der Semperoper.
Am 4. Oktober machten wir eine weitere Stadtvisite in Dresden verbunden mit dem Besuch des Deutschen Hygiene Museum. Dieses sehr aufschlußreiche Museum gibt tiefe biologische Einblicke in die menschliche Körperwelt. Weit mehr als nur Hinschauen war hier angesagt: Über kleine interaktive Computersimulationen können auch selber medizinische Begriffe lebendig erlernt werden.
Am 5. Oktober zog es uns dann hinaus in das schöne Elbsandsteingebirge. Wir liefen keine 50 km weiter südöstlich den sehr reizvollen CP in Königstein direkt am Elbufer an. Hier blieben wir insgesamt 4 Tage und konnten dieses herrliche Gebirge hautnah erleben. Der Lilienstein, die Bastei, der Luftkurort Gohrisch oder auch der Ziegenrücken, wurden so für uns sehr prägende Punkte in dieser einmaligen Mittelgebirgsformation. Teilweise wurden wir an die Geschichten und Bilder von dem aus dem Dresdener-Umland stammenden Karl May erinnert oder fühlten uns fast wie im "wilden Westen"...!
Natürlich besuchten wir auch das eindrucksvolle Bad Schandau und die dortige wunderschöne 'Toskana Therme' und machten Ausflüge ins nahe Grenzgebiet nach Hrensko in Tschechien. In Hrensko selber gibt es hervorragende Einkaufsmöglichkeiten auf dem dortigen Asienmarkt. Hier gibt's fast alles an Textilien was der Markt an Damen-und Herren Oberbekleidung zu bieten hat. Ebenso laden große zollfreie Dutyfreeshops zum Einkauf von Luxusartikel ein. Das Preis-Leistungsverhältnis ist dabei absolut überzeugend.
Nach 4 Tagen in Königstein zog es uns unweigerlich weiter durch die sächsische Schweiz an der Elbe und Labe entlang nach Prag, in die goldene Stadt...! Die tschechiesche Hauptstadt zeigte sich uns von ihrer besten Seite: Das Regentief hatte sich aufgelöst, die Hochnebel waren gefallen und der Oktober zeigte sich im passenden Goldton, zum Ambiente dieser schönen Stadt an der Moldau.
Unser erster Eindruck von Prag war überwältigend: Die Karlsbrücke mit ihren mystischen Barockfiguren, die breite Moldau, der Wenzelsplatz...das alles war viel größer und imposanter als wir es uns vorgstellt hatten! Prag zog uns relativ schnell in seinen Bann. Alleine die Erinnerung an den 'Prager Frühling' von 1968 rief sich uns auf dem Wenzelsplatz immer wieder ins Gedächtnis. Aber auch die Ereignisse von 1989 der sogenannten samtenden Revolution, die letztendlich zum Wendepunkt der politischen Entwicklung in Osteuropa und Deutschland wurde, begleitete uns auf dem Wenzelsplatz.
Dazu kommen das historische alte Prag, das sehr schöne und lebendige jüdische Viertel, die vielen Goldschmiedereien, oder solche Künstler wie Franz Kafka, Anton Dvorjak und Ereignisse wie die 'Prager Fensterstürze' wovon einer den Dreissigjährigen Krieg auslöste. Oder auch Rockmusiker wie Lou Reed und vieles mehr, lassen Prag so lebendig wie wohl noch nie zuvor in der Geschichte der Tschechen erscheinen. Prag hatte uns ganz ähnlich wie Dresden tief beeindruckt.
Wir finden auch das diese beiden Metropolen für eine Städtetour sehr gut zusammen zueinander passen. Allein die geografische Nähe und die Verbindung der Elbe / Labe mit der breiten Moldau zwischen den Städten, ist mehr als nur eine Einladung:
Sie ist die beste Visitenkarte und ist passend für diese schöne Landschaft mit ihren freundlichen Menschen.
Zurück fuhren wir dann über Pilzen und Rozvadov nach Deutschland. Hier nahmen wir Kurs auf Norden, fuhren ein Stück die 'Deutsche Porzellanstrasse' entlang, mit Visiten in Weiden, Selb und Marktleugthen. Übernachteten noch einmal im bayerischen Hof bevor wir nach 11 Reisetagen und 1.636 km wieder Bremen erreichten.
Eine wunderschöne Herbstreise ging damit leider zu Ende!
Hier noch wie gewohnt ein paar Bilder für euch :